Vollautomatisierter Türtransport innerhalb von zwei Produktionslinien
Der bisher manuell durchgeführte Transport bildete eine Automatisierungslücke innerhalb der Gerätemontage. Die Fahrerlosen Transportsysteme navigieren ohne eigens installierte Landmarken. Zusätzlich beherrschen sie die Magnetpunktnavigation, welche bei der BSH insbesondere aufgrund der hohen Präzision relevant ist.
BSH Hausgeräte GmbH
Die Fertigungslinien für Kühl- und Gefriergeräte am BSH-Standort Giengen erfüllen alle Anforderungen an eine moderne, CO2-neutrale Produktion. Voneinander getrennt entstehen zunächst einerseits die eigentlichen Kühlschränke, Gefrierschränke oder Kühl- und Gefrierkombinationen mit den Kühlaggregaten und andererseits die Türen. Diese werden in zwei Linien mit der Innenverkleidung aus Kunststoff sowie mit einem isolierenden Polyurethan-Kern und der Türdichtung versehen. Die Türen entstehen dabei – ebenso wie die Kühl- und Gefrierschränke selbst – in verschiedenen Größen für ein- oder zweitürige bzw. ein- oder zweiflügelige Modellvarianten.
BSH setzt in Giengen konsequent auf die Fertigungsmethoden von Industrie 4.0. Schränke und Türen entstehen in auftragsbezogener Mischproduktion mit teilweise sehr geringen Losgrößen. Jede Produktionslinie umfasst je eine Türen- und Endmontagelinien, diese sind jedoch örtlich getrennt. Die in jeder Anlage pro Schicht erzeugten rund 600 Türen mussten daher zur „Hochzeit“ mit den Korpussen mehrere hundert Meter zu diesen gebracht werden.
Während die Prozesse davor und danach bereits einen hohen Automatisierungsgrad aufwiesen, erfolgte dieser Transport in der Vergangenheit in Transportgestellen, die per Seitsitz-Hochhubwagen befördert wurden.
„Diese Transportart hatte gewisse Nachteile, vor allem band sie Personal, für das an anderer Stelle Bedarf vorhanden war“, sagt Steffen Baur, Intralogistikplaner bei BSH.
“Wir machten uns daher daran, diese Automatisierungslücke zu schließen.”
Herausforderung:
- örtliche Verhältnisse: beengte Situation an den Aufnahme- und Abgabestationen
Durch die Umsetzung erwirkte Erfolge:
- Anbindung beider Linien und bedarfsgesteuerter Transport: Unterstützung durch Roboter und Sensoren, Zuweisung zu jeweiligem FTF mit der günstigsten Position, um die größtmögliche Wegeffizienz zu erreichen
- Entstehung eines Gesamtsystems: u.a. konturbasierte Navigation, Verknüpfung des Flottenmanagers NAVIOS mit der Brandmeldezentrale sowie integrierte Ampel, Warnblink- und LED-Leuchten sowie farbiges Bodenlicht und mehrere Kameras zur Prävention etwaiger Kollisionen
- Innovatives Warte- und Ladekonzept: Ladung über Bodenkontakte an Wartepositionen ohne weiteren Zeitbedarf
Branche des Auftraggebers/Projekts:
Maschinen- , Geräte- und Fahrzeugbau
Umsetzungspartner: